Mittwoch, 23. Dezember 2009

Pressemitteilung von Dom Erwin Kräutler

Die Kritik an meinem Einsatz gegen das geplante Wasserkraftwerk Belo Monte, veröffentlicht auf der Webplattform einer österreichischen Interessensvertretung, hat eine Welle der Empörung ausgelöst. Ein diesbezügliches Gespräch erfolgte in gegenseitigem Respekt und Hochachtung.
Ich bitte von weiteren Protestaktionen Abstand zu nehmen, denn sie konzentrieren sich zunehmend auf meine Person und lassen den Zusammenhang mit dem Wasserkraftwerk Belo Monte nahezu außer Acht.
Über den Xingu, die Entwicklung des Projekts Belo Monte, den Einsatz der indigenen Völker in diesem Kontext habe ich unter dem Titel „Herr, sie zertreten dein Volk, sie unterdrücken dein Erbteil“ (Ps 93 [94],5) unsere Bedrängnis dargestellt, der im Buch „ROT WIE BLUT DIE BLUMEN Ein Bischof zwischen Leben und Tod“, Otto Müller Verlag (2009), S. 81-108, veröffentlicht ist.
Eine Leseprobe finden Sie auf der Plattform Belo Monte.

Ich hoffe, dass sich möglichst viele Menschen für die Berichte, Fakten und Stellungnahmen interessieren und auf diesem Hintergrund ihr Bewusstsein schärfen für solidarisches Handeln und für Veränderungen.
Es ist mir ein Anliegen, dass Weihnachten für uns alle erlebbar wird.
Die Menschwerdung Gottes will sich in der Welt,
aber auch in unseren Familien ereignen.

An Weihnachten stimmen wir ein Loblied an und preisen Gott

für seine zärtliche Liebe,
die er uns schenkt, in der Herrlichkeit seiner Schöpfung;

für seine unendliche Güte,
denn er ist Mensch geworden, damit wir das Leben haben;

für seine befreiende Botschaft,
die Licht ist und Hoffnung auf unserem Weg.

Die Schöpfung vor Zerstörung schützen,
das Leben gegen Angriffe verteidigen
und Frieden stiften, als Frucht der Gerechtigkeit,
das ist die Anbetung, die Gott gefällt.


Erwin Kräutler
Bischof vom Xingu
Präsident des CIMI (Indigener Missionsrat)

23. Dezember 2009