Mittwoch, 21. April 2010

Proteste nach turbulenter Versteigerung von Belo Monte gehen weiter


SF-Tagesschau, 21. April 2010
Massive Kritik an Mega-Kraftwerk im Amazonas-Gebiet
Trotz massiver Proteste hat Brasiliens Regierung den Bau des weltweit drittgrössten Wasserkraftwerkes auf den Weg gebracht. Für das Staubecken sollen mehr als 500 Quadratkilometer Fläche überflutet und vermutlich über 20'000 Menschen umgesiedelt werden.

Fotogalerie O Globo und CIMI
In allen größeren Städten Brasiliens kommt es zu Protesten.

DW-RADIO live, 21.4.2010
"Belo Monte ist erst der Anfang!"
Interview mit DW-Brasilienexperte Klaus Hart

Cimi-Info 919, 22.4.2010
Weitere Manifestationen der Indios nach der Versteigerung von Belo Monte
Zwei Tage nach der Versteigerung von Belo Monte durch die Nationale Energieagentur (Aneel) dauert der indigene Protest an. In São José do Xingu (Mato Grosso) haben Indios Kayapó die Zufahrt zur Fähre blockiert. Täglich nutzen rund 60 LKW, 30 PKW und Autobusse diese Fähre.

In einem amtlichen Schreiben an den stellvertretenden Koordinator der FUNAI kündigten die indigenen Vertreter an, dass sie im Falle der Versteigerung den Betrieb der Fähre für unbestimmte Zeit behindern werden. „Wir Indios respektieren die Weißen, aber die Weißen wollen uns nicht respektieren“, heißt es im Brief.
Bereits 2009 haben die Indios die Zufahrt als Ausdruck des Protests gegen Belo Monte unter der Leitung von Raoni Metuktire besetzt.
Das ist nicht die einzige indigene Manifestation. Mehr als 25 Familien Xikrin sind auf dem Weg nach Pimental. An diesem Ort ist die Staumauer für das Wasserkraftwerk Belo Monte geplant. Ein weiterer Omnibus mit Indios wird morgen, 23.4., aus Altamira erwartet.

In Belém hatten 200 Demonstranten den Sitz von Elektrobras für eine friedliche Kundgebung gestürmt.

Pressespiegel:

Wirtschaftsblatt.at, 21.4.2010
Megakraftwerk an Norte Energia vergeben - Andritz wartet
Trotz massiver Proteste und nach hartem juristischem Tauziehen hat Brasiliens Regierung den Bau des weltweit drittgrößten Wasserkraftwerkes auf Schiene gebracht.

Der Standard, 21.4.2010
Proteste vergeblich: Mega-Kraftwerk wird gebaut
Brasilien genehmigt Bau des drittgrößten Wasserkraftwerks der Welt am Xingu-Fluss

Ö1.ORF.at, 21.4.2010
Brasilien: Morde, Vertreibungen, Sklavenarbeit
Jahresbericht der brasilianischen Landlosenpastorale

NZZ, 22.4.2010
Kontroverse um Riesen-Kraftwerk
Die Vergabe des Staudammprojekts Belo Monte in Brasilien ist abgeschlossen
Am Dienstag hat das geplante Wasserkraftwerk von Belo Monte eine weitere Hürde genommen. Gleichzeitig wächst die Skepsis gegenüber dem Jahrhundertprojekt im Amazonasgebiet.

Die Presse, 22.4.2010
Amazonas: Riesenkraftwerk im Regenwald wird gebaut
„Belo Monte“ wird drittgrößtes Wasserkraftwerk der Erde. Das umstrittene Megaprojekt macht große Umsiedlungen nötig. Nach Wunsch von Staatspräsident Lula da Silva soll es sofort losgehen.

amerika21.de, 23.4.2010
Talsperre Belo Monte soll kommen
Brasiliens Regierung setzt Megastaudamm im Amazonas gegen alle Widerstände durch

Süddeutsche, 24.4.2010
50 000 Menschen verlieren Heimat
Brasilien will drittgrößten Staudamm der Welt bauen

poonal, 27.4.2010
Belo Monte: Kampf gegen Wasserkraftwerk geht weiter
(Fortaleza, 19. April 2010, adital) - Trotz starker Mobilmachung, dem Einlegen von Rechtsmitteln und vielen Kampagnen wurde am 20. April in Brasília eine Auktion durchgeführt, bei der entschieden wurde, welche Firma den Zuschlag für den Bau des Wasserkraftwerks von Belo Monte erhält.

Estadão, 21.4.2010
Moradores protestam na Transamazônica
Manifestantes organizados por entidades ligadas à CNBB não conseguiram parar integralmente o tráfego na principal rodovia da região