Donnerstag, 10. November 2011

Klage gegen Belo Monte abgewiesen - Berufung beim Höchstgericht folgt

Laut Estado de S. Paulo kündigte die Staatsanwaltschaft von Pará (MPF-PA) heute (9.11.) an, gegen die Entscheidung des regionalen Bundesgerichts TRF-1 zugunsten von Belo Monte beim Obersten Gerichtshof (STF) zu berufen.

Der TRF-1 hielt an der Rechtmäßigkeit der Baugenehmigung für Belo Monte fest und war mit 2:1 Stimmen der Meinung, dass die von der Staatsanwaltschaft geforderten Anhörungen der Indigenen nicht vor Baubeginn sein müssen, sondern auch vor Bauabschluss erfolgen können. Selena Maria de Almeide hatte die Genehmigungslizenz bei der ersten Sitzung am 17.10. als illegal bezeichnet.

Laut Rede Brasil Atual  bringt Brasilien dadurch die Organisation der Amerikanischen Staaten (OAS) in Bedrängnis, da sie bereits am 1. April 2011 Brasilien zur Abhaltung der Anhörungen aufgefordert hat, was seitens der Regierung einfach ignoriert wurde.
Flávia Piovesan, Staatsanwältin im Bundesstaat São Paulo und Mitglied von Menschenrechtsorganisationen, bedauert die brasilianische Haltung in Bezug auf das Wasserkraftwerk Belo Monte und meint, dass hier die "Krise der OAS" sichtbar wird. Internationale Entscheidungen für die Rechte der Indigenen werden vor Ort einfach nicht beachtet.

Handelsblatt, 09.11.2011
Klage gegen Belo-Monte-Kraftwerk abgewiesen
Der Kongressbeschluss zum Bau des Wasserkraftwerkes Belo Monte in Brasilien wurde für rechtmäßig erklärt. Noch über ein Dutzend weitere Klagen stehen gegen das Milliardenvorhaben im Amazonas-Gebiet an.
In Brasilien hat ein Regionalgerichtshof den Kongressbeschluss zum Bau des umstrittenen Wasserkraftwerkes Belo Monte im Amazonas-Gebiet für rechtmäßig erklärt. Das Richtergremium wies eine Klage der Staatsanwaltschaft zurück, die wegen mangelnder Anhörungsverfahren vor dem Beschluss im Jahr 2005 die Verfassung verletzt sah. Zudem sei gegen die Konvention 169 der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO) zum Schutz indigener Gemeinschaften verstoßen worden.

Das sah Richterin Maria do Carmo Cardoso allerdings anders. Sie gab am Mittwoch mit ihrer Stimme den Ausschlag für die 2:1-Entscheidung des Gerichts."Der Zeitpunkt der Anhörung steht nicht im Verfassungstext. ... Sie (die Anhörung) ist nicht bindend, sondern rein informativ", begründete die Juristin ihr Urteil. Es komme zudem überhaupt nicht darauf an, dass die Anhörung vor der Beschlussfassung vorgenommen werde. Vielmehr sei ausreichend, wenn dies vor der Umsetzung des Projektes geschehe.

Gegen das Milliarden-Vorhaben im Bundesstaat Pará sind noch gut ein Dutzend Klagen anhängig. Belo Monte wäre mit einer Leistungskapazität von 11.233 Megawatt das drittgrößte Wasserkraftwerk der Welt, nach dem Drei-Schluchten-Staudamm in China und dem binationalen Itaipu-Werk an der Grenze Brasiliens zu Paraguay. Die Regierung hält das geplante Werk am Xingu-Fluss zur Energiesicherung für notwendig. Kritiker fürchten die Umsiedlung zehntausender Menschen. Mehr als 500 Quadratkilometer Fläche sollen überflutet werden.

Kathweb, 10.11.2011
Brasilien: Gericht weist Klage gegen Mega-Staudamm ab
Juristische Auseinandersetzung um geplanten Bau des drittgrößte Wasserkraftwerks der Welt in Amazonien geht aber weiter

Maria do Carmo: "Ganz egal, ob die Indios vor oder nach der Lizenzvergabe angehört werden"

Xingu Vivo, 9.11.2011
TRF1 vota contra reconhecimento de direitos indígenas e MPF recorrerá ao STF
Em novo julgamento da Ação Civil Pública (ACP) 2006.39.03.000711-8 (que questiona a não realização de oitivas indígenas no processo de licenciamento de Belo Monte, como manda a Constituição), realizado nesta quarta, 9, pelo Tribunal Regional Federal da primeira região (TRF-1) em Brasília, a desembargadora Maria do Carmo votou pelo indeferimento da ACP.

Globo, 9.11.2011
Justiça garante continuidade da construção da usina de Belo Monte

Estado de S. Paulo, 9.11.2011
MPF entrará no STF contra decisão do TRF sobre usina


Jornal do Brasil, 9.11.2011
Belo Monte: MPF vai recorrer ao STF para que índios sejam ouvidos
O Ministério Público Federal vai recorrer ao Supremo Tribunal Federal pelo direito dos povos indígenas de serem consultados em “empreendimentos que afetem diretamente sua sobrevivência”, como é o caso da Usina de Belo Monte, cuja construção foi autorizada por decreto legislativo do Congresso Nacional, sem audiência dos índios.

Rede Brasil Atual, 9.11.2011
Postura do Brasil sobre Belo Monte coloca OEA em crise
Flávia Piovesan, colaboradora da entidade regional, considera que governos das Américas ainda veem respeito aos direitos humanos como enfrentamento aos Estados

Socioambiental, 11.11.2011
Desembargadora nega direito de consulta a indígenas garantido na legislação
Em voto contraditório, a desembargadora Maria do Carmo Cardoso desempatou julgamento sobre a usina de Belo Monte. O resultado final da sessão foi dois votos a favor da construção da usina e um voto a favor dos direitos indígenas

Consultor Jurídico, 11.11.2011
Belo Monte: Índios podem ser ouvidos durante empreendimento