Dienstag, 13. Dezember 2011

Weitere 80 Arbeiter von Belo Monte unter Beteiligung der Militärpolizei entlassen

Am Montag (12.12.) wurden einige Arbeiter beim Eintreffen in der Baustelle Belo Monte von der Militärpolizei empfangen und mit ihrer Entlassung konfrontiert. Das geschah genau 8 Tage nachdem den insgesamt 4.000 Arbeitern nach mehrtägigen Streiks bessere Arbeitsbedingungen und Urlaub über die Weihnachtsfeiertage zugesagt worden waren.

Zum Unterschied zu den Entlassungen der 141 Arbeiter aus Maranhão am 16. November sorgte dieses Mal die Militärpolizei von Anfang an für den Ablauf der Entlassungen. Die Namen der 80 Männer wurden verlesen, und als einige ihre Empörung zum Ausdruck brachten, wurden Gewehre auf sie gerichtet. "Wir wurden abgeführt wie Banditen und Verbrecher - und wissen überhaupt nicht warum", klagte ein Betroffener. Nicht alle Gekündigten waren an den vorangegangenen Streiks und Verhandlungen mit der Unternehmensleitung beteiligt.

Die Arbeiter wurden von der Polizei in einem Autobus zum Schlaflager des Konsortiums gebracht, das sich auf der Straße von Altamira nach Itaituba befindet. Die Hintergründe sind unklar, da weder die Polizei noch das Unternehmen nähere Auskünfte erteilten.  

Der Journalist Ruy Sposati von der Bewegung Xingu Vivo, der von außerhalb des Zaunes die Ereignisse mitverfolgte, wurde von zwei Männern in Zivilkleidung aufgefordert zu verschwinden. Aufgrund des Kennzeichens konnte eruiert werden, dass ihr benutzes Auto der Polizei gehörte. Laut seiner späteren Aussage vor dem Staatsanwalt Bruno Gutschow wurde er von einem der Männer als Landstreicher und Vagabund beschimpft und immer wieder bedroht: "Wenn du nicht verschwindest, machen wir dir Beine". Die Angriffe wurden heftiger, als Ruy weiter fotografierte. Sie versuchten ihm die Ausrüstung wegzunehmen, was aber nicht gelang, weil sich weitere Arbeiter einmischten. Die Polizei schaute nur zu und griff nicht ein.

Ruy  wollte bei der Polizei in Altamira Anzeige erstatten, aber der Kommandant sagte, dass er keine Schreibkraft zur Verfügung hätte, da noch fünf Morde von Sonntag auf Montag aufzuarbeiten seien, und dass er am Dienstag wiederkommen sollte.

Xingu Vivo, 12.12.2011
Belo Monte demite mais 80 com ajuda da PM

Radioagência NP, 12.12.2011
Após protesto, 80 trabalhadores de Belo Monte são demitidos
Ao menos 80 trabalhadores foram demitidos pelo Consórcio Construtor Belo Monte (CCBE) na última segunda-feira (12). Os operários da usina hidrelétrica haviam realizado uma paralisação no último sábado (10), alegando que a empresa descumpriu os acordos firmados com a categoria na mobilização anterior. O ato de demissão e a retirada dos trabalhadores do alojamento e canteiro de obras foram acompanhados pela Polícia Militar (PM).

Folha, 13.12.2011
Consórcio responsável por Belo Monte demite mais 80 operários
Disputas por questões trabalhistas provocaram demissões e podem afetar o andamento das obras da usina hidrelétrica de Belo Monte (oeste do Pará). Uma nova onda de demissões ontem causou a saída de 80 trabalhadores. O Movimento Xingu Vivo, que é contra a usina, afirma que parte dos profissionais demitidos estava envolvida com protestos por melhores condições de trabalho.

Estado de São Paulo, 13.12.2011
Jornalista sofre ameaça de morte em Belo Monte, no Pará
Vítima acompanhava demissões de trabalhadores quando foi abordada por um suspeito

Altamira Hoje, 13.12.2011
MPF comunica ameaças de morte em Belo Monte