Donnerstag, 18. Oktober 2012

Belo Monte: Verhandlung und Besetzung werden fortgesetzt

Entgegen den Meldungen großer Zeitungen und Agenturen, dass die Verhandlungen zwischen Indigenen und Norte Energia noch am Dienstg (16.10.) zu einem Ergebnis gekommen wären und die Indigenen die Baustelle bereits verlassen hätten, berichtet Xingu Vivo von der Fortsetzung der Verhandlungen am Mittwoch aufgrund fehlender Ergebnisse und weil wichtige Punkte wie der Schleusenbau noch nicht erörtert wurden.

Laut Verordnung der Bundesjustiz wurde die Verhandlung am Dienstag Nachmittag von Leandro Santos da Guarda, Anwalt der Nationalen Indigenenstiftung (FUNAI) auf der Baustelle Pimental geleitet (in Vertretung von Richter Marcelo Honorato, der verhindert war). Weiters nahmen zwei Staatsanwälte, ein Vertreter von IBAMA, Beamte von FUNAI sowie Vertreter von Norte Energia, Indigene und drei Vertreter der Fischer, Flussbewohner und Kleinbauern teil.

Die Bundespolizei verweigerte zunächst den beiden Anwälten der Indigenen und Fischer den Zutritt. Erst nach Intervention der Staatsanwaltschaft durfte Maira Irigaray, Anwältin der Indigenen, teilnehmen. Roberta Amanajás, Anwältin der Fischer, erhielt keine Genehmigung, was rechtswidrig ist.

Laut Darstellung der Anwältin Irigaray war die Stimmung anfangs sehr angespannt, weil die regionale Funai-Koordinatorin von Altamira, Estella Libardi de Souza, nur einen sehr gekürzten Forderungskatalog bzw. nur die bereits feststehenden Verpflichtungen für das Betreiberkonsortium Norte Energia präsentierte. Viele Forderungen der Basis-Umweltauflagen (PBA) wie Schul- und Straßenbauten, Kanalisierung und Licht waren infolge von Klagen und Prozessen auf 2013 verschoben worden und fehlten somit auch in der Liste.

Zur Bildung eines Untersuchungsausschusses und eines Kommunikationsplanes zwecks Informierung der Indigenen wurde eine Sitzung für 30. Oktober vereinbart.

Laut Staatsanwältin Thais Santi ist die Situation der Indigenen seit Einstellung des Notfallplanes im September sehr ernst. Dadurch wurden finanzielle und Lebensmittelprogramme bereits gestrichen bevor der Basis-Umweltplan in Kraft tritt.

Indigene bringen Trinkwasser für die Verhandlung
Die Verhandlung musste abgebrochen werden, weil es dunkel wurde und Norte Energia keinen Strom zur Verfügung stellte. Auch Trinkwaser fehlte, obwohl es dazu eine gerichtliche Verordnung gab, und musste von den Indigenen gebracht werden.

Viele Demonstranten mussten "von draußen" zuhören
Da viele Fragen der Indigenen offen geblieben und die Probleme der Fischer überhaupt noch nicht zur Sprache gekommen waren, wurde die Fortsetzung der Verhandlung für Mittwoch vereinbart.

Trotz Drängen der Funai, das Sitzungsprotokoll zu lesen und zu beglaubigen, weigerten sich die Indigenen, es vor Ende der Verhandlungen zu unterzeichnen.

Die Demonstranten beklagten, dass ihr Hauptanliegen, nämlich die Absperrung des Xingu durch den Erddamm und fehlende Schleuseneinrichtungen, wodurch ihr Bootsverkehr sehr beeinträchtigt ist, nicht diskutiert wurden.

Sie sind auch besorgt um das Mittwochs-Treffen, denn Gerüchten zufolge soll Funai-Anwalt und Mediator der Verhandlung Leandro Santos da Guarda Altamira bereits verlassen haben. "Wenn zunächst auch nur der Dienstag-Termin für die Verhandlung geplant war, so wäre es doch selbstverständlich, dass die Verhandlung unter dem selben Funai-Vorsitzenden weitergeführt wird, bis ein Ergebnis erzielt wird", sagte Irigaray.


Xingu Vivo, 17.10.2012
Audiência de conciliação com manifestantes segue nesta quarta
A audiência de conciliação entre a Norte Energia e manifestantes indígenas e de comunidades tradicionais, que ocupam a ensecadeira de Pimental desde o dia 8, foi interrompida na noite desta terça, 16, e deve ser retomada às 14h desta quarta, 17.

Globo-TV, 17.10.2012 (Video)
Acordo pode pôr fim a ocupação de canteiro em Belo Monte, no Pará

Altamira Hoje, 17.10.2012
Ocupantes de Belo Monte participam de segunda rodada de negociação


Segundo lideranças indígenas, o encontro de hoje foi necessário para que todos os grupos fossem ouvidos pela empresa, já que na primeira rodada de negociação, apenas os índios puderam expor sua pauta de reivindicação.

Agência Brasil, 16/10/2012
Norte Energia concorda com pauta de reivindicação e índios começam a deixar área ocupada em obras de Belo Monte

EFE, 16.10.2012
Índios deixam canteiro de obras de Belo Monte após acordo
Rio de Janeiro, 16 out (EFE).- Um grupo de índios que se opõe à construção da hidrelétrica de Belo Monte encerrou nesta terça-feira a ocupação do canteiro de obras, que se prolongou por nove dias, após chegar a um acordo com a construtora Norte Energia.