Dienstag, 2. April 2013

Ecuador: Regenwald-Nationalpark soll Ölfeldern weichen


ORF, 1.4.2013
Ecuadors Regenwald im Visier der Ölmultis
Seit Jahren sorgen die im Amazonas-Gebiet von Ecuador vermuteten Ölreserven für heftige Debatten. Internationales Aufsehen erregte Präsident Correa vor Jahren mit dem wohl einzigartigen Angebot, bei ausreichend finanzieller Unterstützung auf Bohrungen in einem Nationalpark verzichten zu wollen. Nun zeigt man sich in Ecuador aber wieder weit mehr am Ausbau der Ölindustrie interessiert. Im Visier stehen dabei nicht zuletzt Chinas Ölmultis. Für die Ausschreibung eines drei Millionen Hektar großen, bisher unberührten Regenwaldgebietes war Ecuador mit einer großangelegten Roadshow jedenfalls bereits im Pekinger Hilton-Hotel zu Gast.

ORF, 5.4.2013
Fehde zwischen Amazonas-Stämmen in Ecuador
Zwischen Indios im Amazonasgebiet von Ecuador ist eine Blutfehde ausgebrochen. Mindestens 15 Mitglieder der Taromenani - ein Indio-Stamm, der keinen Kontakt zur weißen Zivilisation hat - seien von einer Gruppe des Huaorani-Stammes getötet worden, erklärte gestern der stellvertretende Vorsitzende der Huaorani, Gilberto Esquimo, gegenüber der dpa.
Das Justizministerium teilte über Twitter mit, dass es den Vorfall untersuche. Hintergrund sind Streitigkeiten über Waldrodungen und Erdölbohrungen.
Der Angriff erfolgte angeblich vergangene Woche im ostecuadorianischen Orellana-Gebiet als Repressalie für den Tod eines Huaorani-Führers und einer seiner beiden Frauen. Das Paar wurde vor einem Monat mutmaßlich von den Taromenani getötet, weil es nicht einen Stopp der Waldrodungen in der Umgebung erreicht hätte. Die Huaorani stehen, im Gegensatz zu den Taromenani, im Kontakt mit dem ecuadorianischen Staat.


Spiegel-Online, 17.12.2012
Erdöl aus Ecuador: Mögliches Ende einer Klimaschutz-Utopie
Es war ein Experiment für eine neue Form der globalen Zusammenarbeit: Ecuador wollte darauf verzichten, in einem Teil seines Regenwalds Erdöl zu fördern - und sich dafür von der Weltgemeinschaft entschädigen lassen. Jetzt könnte der Versuch vor dem Scheitern stehen. Es fanden sich bislang nicht genug Geldgeber.

Spiegel-Online, 17.2.20123
Aufschwung in Südamerika: China statt der alten Tante Europa
Dass Rafael Correa am Sonntag als Präsident von Ecuador wiedergewählt wird - daran gibt es kaum Zweifel. Er profitiert von der boomenden Wirtschaft in seinem Land und steht für den neuen Trend in Lateinamerika: mehr Handel mit China, weniger mit der EU.

National Geografic Heft 1/2013
Ecuador: Erdöl oder Regenwald?
Eine grosse Gefahr für die kostbare Lebens­vielfalt des Yasuní geht von einem Schatz tief unter der Erde aus: Dort lagern Hunderte Mil­lionen Barrel Erdöl. Inzwischen wurden viele Förderbereiche in dem Territorium abgesteckt, In dem auch der Park liegt. Ökonomische Inter­essen haben sich gegen den Naturschutz durch­gesetzt. Für ein armes Land wie Ecuador ist die Verlockung, durch Erdöl reich zu werden, na­hezu unwiderstehlich. Die Hälfte der Export­einnahmen des Landes stammen bereits aus Quellen, die in seinen Ostprovinzen im Amazonasgebiet liegen. Doch mittlerweile wird auch an mindestens fünf Stellen im Norden des Nationalparks aktiv gebohrt.

Regenwaldmenschen.de,
Erdölboom in Ecuador – Entwicklung der Erdölförderung seit 1967
Das Amazonastiefland von Ecuador gehört zu den artenreichsten Gebieten unserer Erde. Seit Beginn des Erdölbooms vor 30 Jahren hat sich in dieser Region viel verändert. Die Auswirkungen der Erdölförderung auf Fauna und Flora und die dort lebenden indigenen Völker sind unübersehbar.

1967 wird das TEXACO-GULF Konsortium in der Region um Lago Agrio im nördlichen Oriente fündig und erhält Konzessionsrechte bis 1992. Nach Fertigstellung der transandinen Pipeline, die über eine Länge von 498 km von Lago Agrio über die Gebirgskette der Anden nach Esmeraldas am Pazifik führt, wird mit der Förderung des Erdöls begonnen. Neben der transnationalen Pipeline entstehen im Laufe der Zeit zahlreiche Nebenpipelines in den Fördergebieten mit einer Gesamtlänge von über 400 km sowie eine Gaspipeline zwischen Shushufindi und Quito.

Business Inider, 28.3.2013  (with Oil-Blocks-Grafic)
Ecuador To Sell A Third Of Its Amazon Rainforest To Chinese Oil Companies
Ecuador is planning to auction off three million of the country's 8.1 million hectares of pristine Amazonian rainforest to Chinese oil companies, Jonathan Kaiman of The Guardian reports.

The Guardian, 26.3.2013
Ecuador auctions off Amazon to Chinese oil firms
Indigenous groups claim they have not consented to oil projects, as politicians visit Beijing to publicise bidding process

Amazon Watch, 25.3.2013
Ecuador's Amazon for Sale in Beijing
Investors risk violating Chinese government regulations
Amidst widespread international outcry, Ecuadorian government officials are slated to meet with dozens of Chinese investors and oil company executives today at the Hilton Beijing Wangfujing in an effort to auction off over three million hectares of pristine Amazon rainforest for oil activities.