Montag, 28. August 2017

Temer gibt Bergbau im geschützten Regenwald per Dekret frei



Radio Vatikan, 27/08/2017
Brasilien: Amazonasgebiet im Ausverkauf
Per Dekret N° 9.142 hat Brasiliens Präsident Michel Temer am 22. August 2017 ein Sperrgebiet des Amazonas-Regenwaldes für den Bergbau freigegeben. Damit sind mehrere Naturschutzgebiete und der Lebensraum indigener Völker in dem riesigen Territorium nördlich des Amazonas akut bedroht; Wirtschaftsunternehmen sollen dort fortan Metalle abbauen können.

Tagesschau.de, 26.08.2017
Freigabe für Bergbau
"Verbrechen gegen den Amazonas-Urwald"
Brasiliens Präsident Temer hat ein riesiges Sperrgebiet des Amazonas-Regenwalds für den Bergbau freigegeben. Per Dekret setzte er sich über die Kritik von Umweltschützer und Opposition hinweg. Diese befürchten nun verheerende Folgen.

taz, 24.8.2017
Bergbau in geschütztem Regenwald
Angriff auf den Amazonas
Brasilien erlaubt Bergbau in einem Regenwald-Gebiet. Es drohen Abholzung, Wasserverschmutzung und die Vertreibung von Indigenen.

Deutsche Welle, 24.8.2017
Goldrausch statt Naturschutz in Brasilien
Millionen Hektar brasilianischer Amazonas-Wald sind umgewidmet worden: Aus dem Naturschutzgebiet wird per Dekret der Regierung ein Bergbaugebiet. Umweltschützer sind empört.
In dem ehemaligen Naturschutzgebiet werden große Vorräte an Kupfer, Gold, Eisen und Mangan vermutet. Umweltschützer und Menschenrechtler kritisierten die Entscheidung: In dem Gebiet leben mehrere indigene Völker, deren Lebensgrundlage bedroht sei.
Bereits in den 1960er Jahren hatten sich private und ausländische Unternehmen für das Gebiet interessiert. 1984 beschloss die damalige Militärdiktatur, das Gebiet vor ausländischen Unternehmen zu schützen und erklärte das Gebiet zur "Renca" ("Nationale Kupfer-Reserve"). Bisher konnten deswegen nur staatliche Unternehmen darin Bergbau betreiben.

Hallo Rio, 28.8.2017
Renca-Gebiet: Temer entscheidet für Raubbau an Umwelt und Indigenen
Als vor einigen Tagen (9. August) der internationale Tag der Indigenen gefeiert wurde, war wohl wenigen zum Feiern zumute. In Brasilien leben rund 900.000 Ureinwohner marginalisiert, ohne Lobby in einem Staat, der einst getätigte Zugeständnisse inzwischen aufweicht, aushöhlt und revidiert. Aus Sicht der Regierung sind die Ureinwohner und deren Schutzgebiete im Weg, wenn es um den wirtschaftlichen Fortschritt des Landes geht. Holzeinschlag, Ausweisung von Agrarflächen für Sojaanbau oder Viehzucht oder Bergbaugebiete – all diese Bestrebungen gehen zunehmend auf Kosten der Ureinwohner Brasilien.

G1 - Jornal Nacional, 26.8.2017 (Video)
Artistas e ambientalistas criticam decreto que extinguiu reserva
Decreto liberou para a mineração a Reserva Nacional de Cobre e Associados.
Área é equivalente ao Espírito Santo.

G1, 25.8.2017
Líder do PSDB pede à Casa Civil revogação da extinção de reserva na Amazônia
Ricardo Tripoli (SP) protocolou nesta sexta-feira (25) uma sugestão de revogação do decreto que permitirá exploração mineral em região entre Amapá e Pará.

G1, 25.8.2017 (Video)
Decreto que libera reserva do cobre para exploração provoca reações
A Reserva Nacional do Cobre e Associados fica na divisa do estado do Amapá com Pará. Apesar do nome é rica em ouro e outros minerais.

G1 - Deutsche Welle, 25.8.2017
Extinção de reserva é "ataque à Amazônia", dizem ativistas
Para Amazon Watch, medida é maior investida até agora em "pacote de ameaças" do governo Temer ao meio ambiente. WWF Brasil condena falta de transparência e diálogo com sociedade. Mídia internacional repercute decisão.

Diàrio Oficial da União, 23 de agosto de 2017